FaSTTUBe

FaSTTUBe, das steht nicht nur für Formula Student Team der TU Berlin, sondern auch für Teamgeist, Ehrgeiz und Benzin bzw. Strom im Blut. Seit 2005 bauen knapp 80 Studierende jedes Jahr aufs neue Rennwagen, mit denen international an Konstruktionswettbewerben der Formula Student teilgenommen wird.

Der langjährigen Verbrenner Historie wurde bei der FSAE Michigan im Mai 2022 sowie bei der China SAE im Oktober 2024 ein gebührender Abschied gegeben. Seit 2018 baut FaSTTUBe batterieelektrische Rennwagen. Dabei hat sich der Blick seit der Saison 2020 zusätzlich in Richtung Driverless gerichtet. Seit der Saison 2022 baut FaSTTUBe einen elektrisch angetriebenen Rennwagen mit integrierten autonomen Fähigkeiten.

Bei FaSTTUBe treffen die klassischen Ingenieursstudiengänge auf Wirtschaftsstudenten und viele weitere Wissbegierige. Konstruktion, Fertigung, Projektmanagement und Finanzen sind nur einige der vielen Bereiche, in denen wir Studenten uns selbständig organisieren müssen.

Hier arbeiten die Ingenieure von morgen!

FORMULA STUDENT

Die „Formula Student“ ist ein Konstruktionswettbewerb bei dem studentische Teams aus aller Welt jedes Jahr einen eigenen Rennwagen entwickeln. Seit 1981 findet der Wettbewerb jedes Jahr mit über 100 Teilnehmern in den Vereinigten Staaten von Amerika statt. Seit 2006 gibt es auch ein Event in Deutschland, die Formula Student Germany (FSG) am Hockenheimring. FaSTTUBe gehörte damals zu den Teams des Premierenjahrs und war seit dem jedes Jahr dabei.

Seit 2013 tritt das Team auch international an und hat mit den Boliden schon in Italien, Österreich, Ungarn, der Tschechischen Republik , Kroatien und den Niederlanden teilgenommen. Im Jahr 2022 bereisten wir zum ersten Mal einen anderen Kontinent. Dort nahmen wir an der FSAE Michigan teil. Auch im Jahr 2024 nahmen wir außerhalb Europas an der China SAE teil.

EVENTS

Die Aufgabenstellung lautet, dass Studierende (m/w/d) Rennwagen entsprechend einem strikten Reglement entwerfen, fertigen und mit diesen in verschiedenen Disziplinen in Wettbewerben gegeneinander antreten. Ziel ist, dass die Studenten neben dem üblichen theoretischen Wissen aus der Universität auch umfangreiche praktische Kenntnisse im gesamten Entstehungsprozess eines Produkts sammeln. Die Wettbewerbe (Events), zu denen die Boliden ziel- und zeitgerecht fertig sind, gliedern sich in sogenannte statische und dynamische Disziplinen.

Technische Abnahme

Technische Abnahme

Vor jeglicher dynamischer Disziplin muss der Wagen die technische Abnahme passieren, das Scrutineering. Dabei werden alle sicherheitsrelevanten Teile des Fahrzeugs durch Fachleute begutachtet. Es gilt zu beweisen, dass die Konstruktion dem Regelwerk der FSAE entspricht. So muss es die Konstruktion des Wagens unter anderem dem Fahrer ermöglichen, innerhalb von fünf Sekunden das Fahrzeug sicher zu verlassen. Jeder Wagen muss zudem den Rain Test bestehen – Wasserdichtigkeit ist hier essentiell.

Im Brake-Test wird geprüft, ob der Wagen gut und sicher bremst. Aus etwa 30 bis 40 km/h wird dabei eine Vollbremsung absolviert, wobei möglichst alle 4 Räder gleichzeitig blockieren. Ist auch diese Hürde geschafft, gilt es noch die letzte Anforderung, den Tilt-Table-Test, zu meistern. Dabei wird der Wagen auf einer Plattform nacheinander um 60° zu beiden Seiten geneigt. Keines der Räder darf hier den Bodenkontakt verlieren. Jede bestandene Anforderung des Scrutineerings wird in Form eines Aufklebers auf dem Fahrzeug vermerkt. Erst wenn alle Aufkleber vorhanden sind, darf das Fahrzeug zu den vier dynamischen Disziplinen antreten.

Dynamische Disziplinen

Dynamische Diszplinen

Skid Pad

Die erste davon ist das sogenannte Skid-Pad. Hier müssen die Wagen einen Achterkurs auf Zeit absolvieren. Dieser Test zielt vor allem auf die Konstruktion und Auslegung des Fahrwerks ab, jedoch ist aufgrund des sehr engen Kurses auch fahrerisches Können gefragt.

Acceleration

Weiter geht es mit dem Acceleration-Event. Hierbei geht es um die Beschleunigung des Wagens, ähnlich eines Viertel-Meile Rennens. Neben schierer Motorleistung ist jedoch auch die Traktion sehr entscheidend für gute Zeiten und damit eine hohe Punktzahl.

Auto Cross

Hier geht es darum, eine möglichst gute Rundenzeit auf dem abgesteckten Kurs einzufahren. Diese Rundenzeit bestimmt die Startposition für die Königsdisziplin, das Endurance, am letzten Event-Tag.

Endurance

In dieser Disziplin wird eine Strecke von insgesamt rund 22 km gefahren. Dies erfolgt in zwei Stints, die von zwei verschiedenen Fahrern gefahren werden. Der Wechsel erfolgt nach der Hälfte der Renndistanz. Vorgeschrieben ist dabei ein Abstellen des Motors und eine Höchstdauer von drei Minuten. Anschließend muss der Wagen ohne äußere Hilfe wieder anspringen und den Rest der Strecke absolvieren. Erfahrungsgemäß fallen bei diesem Event die meisten Teams aus.

Energy Efficiency

In die Effizienzwertung gehen sowohl die Gesamtzeit des Endurance ein, wie auch die genutzte Kapazität der Batterie.

Statische Disziplinen

Statische Diszplinen

In den statischen Disziplinen müssen die Teams beweisen, dass das Konzept des Fahrzeugs einerseits technisch durchdacht und möglichst innovativ ist, andererseits aber auch wirtschaftlich tragbar sein könnte.

Engineering Design

Der Kern des Wettbewerbs ist die regelkonforme und innovative (Neu-)Konstruktion eines Rennwagens. In dieser Disziplin wird der Entwurf anhand des fertigen Fahrzeugs durch eine Jury mit Judges aus der Industrie oder dem Rennsport unter sehr realen Bedingungen auf Herz und Nieren geprüft. Neben einer originellen Konzeption ist auch die Begründung und der Entstehungspfad einzelner Lösungen Teil der Bewertung (Berechnungen, Simulationen, fehlgeschlagene Experimente).

Business Plan

Der Business Plan beinhaltet die Erarbeitung eines fiktiven Geschäftsmodells basierend auf der Nutzung von Fahrzeugkomponenten bzw. des gesamtes Fahrzeugs. Hierbei muss ein detaillierter Finanzplan sowie ein Marketingkonzept aufgestellt und auf den Events vor potentiellen Investoren präsentiert werden.

Cost & Manufacturing Report

Hier wird ein detaillierter Kostenbericht vorgelegt, der wiederum die Serienfertigung unterstellt und sämtliche Herstellungs- und Materialkosten des Wagens auflistet. Darin enthalten sind auch Make-or-Buy-Analysen, die mögliche Investitionen in notwendige Produktionsanlagen rechtfertigen müssen. Andernfalls muss ein marktgerechter Einkaufspreis ermittelt werden.

Sonderpreise

Sonderpreise

Jedes Event hat Sponsoren, die besondere Preise vergeben. Dazu sind in der Regel gesonderte Bewerbungen nötig, die von den Teams zusätzlich und oft kurzfristig eingereicht werden müssen. In den vergangenen Jahren betraf dies Bereiche wie Werkstoffe, Antriebskonzept, Design oder Elektronik.